25 Jahre REGENBOGEN-NAK

Die Interessenvertretung der LGBTIQ*-Mitglieder der neuapostolischen Kirche feiert ihr Jubiläum in Dortmund. "Nichts auf der Welt ist so mächtig, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist." Das war der zentrale Impuls, der für die Vorbereitungen und Durchführung des 25-jährigen Jubiläums von REGENBOGEN-NAK handlungsleitend war.



25 Jahre REGENBOGEN-NAK, dass sollte gefeiert werden. Das hatte die Mitgliederversammlung des Vereins im April 2023 in Aarau (CH) beschlossen und dort bereits erste Ideen für die Gestaltung erarbeitet. Im Laufe der letzten 17 Monate wurde aus diesen ersten Gedanken ein Jubiläumsprogramm. Drei Tage, vom 20. bis 22 September 2024, waren Mitglieder, Freund*innen, Familienmitglieder und Unterstützer*innen nach Dortmund gekommen, um dieses Fest gemeinsam zu feiern.

Freitag, 20. September:
An diesem Tag reisen die Teilnehmer*innen des Jubiläumswochenendes aus Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, aus Schweden und aus Südafrika an. Treffpunkt ist eine Gaststätte in der Dortmunder Innenstadt. Die Wiedersehensfreude, die Frage, was sich seit dem letzten Treffen bei den Teilnehmer*innen ereignet hat, bieten Stoff für gute und intensive Unterhaltungen.

Samstag, 21. September:
Ab 11:00 Uhr nehmen etwa 20 Personen an einer queeren Stadtführung teil. Treffpunkt ist die Steinwache, eine Mahn- und Gedenkstätte an die Zeit des Nationalsozialismus. Das Gebäude ist eine ehemalige Polizeistation, wird während der NS-Zeit als Sammelpunkt der geheimen Staatspolizei (Gestapo) genutzt und dient zwischen 1961 und 1986 als Schlafstelle für Obdachlose. Nach einer ausführlichen Einleitung durch den Historiker, der die Stadtführung leitet, können sich die Teilnehmer*innen bei einem kurzen Rundgang durch die Gedenkstätte über die Geschichte des Gebäudes informieren. Danach werden verschiedene Punkte in Dortmund angesteuert, an denen der Historiker anhand von Einzelschicksalen verfolgter Frauen und Männer Einblicke in die Verbrechen des Nationalsozialismus vermittelt.

Ab etwa 15:30 Uhr treffen bei strahlendem Sonnenschein die Teilnehmer*innen der Andacht und des Festaktes ein. Namensschilder und Jubiläumsbroschüre werden ausgegeben, um 16:00 Uhr beginnt die Andacht. Der Vorstand begrüßt alle Anwesenden, insbesondere auch die Sängerinnen und Sänger, die unter der Leitung von Maik Horstmann, Mitglied bei REGENBOGEN-NAK, die Veranstaltung musikalisch gestalten.
„Diesen Tag hat der HERR zum Festtag gemacht. Heute wollen wir uns freuen und jubeln“ (Psalm 118.24) ist der geistliche Einstieg in die Andacht, der von Arne Stauch, Mitglied von REGENBOGEN-NAK, gestaltet wird. Carmen Jäger, evangelische Pfarrerin und ebenfalls Mitglied von REGENBOGEN-NAK, legt ihrer Ansprache einen Text aus Jesaja 45.9-12 zugrunde. Fürbitten, die von Vereinsmitgliedern vorgetragen werden sowie Fürbitten, die alle Anwesenden in einem stillen Augenblick bedenken können und ein berührendes Gedenken an Verstorbene schließen sich an. Den Abschluss der Andacht bildet das gemeinsam gesprochene „Unser Vater“.

Der Festakt beginnt mit Grußworten und Grußbotschaften aus Südafrika und Australien sowie vom Regenbogenforum e.V., einem Zusammenschluss queerer christlicher Interessenvertretungen und Vereine verschiedener Konfessionen. „Wie alles begann“, das ist das Thema eines Kurzvortrags eines niederländischen Mitglieds von REGENBOGEN-NAK, der seit Beginn vor 25 Jahren aktiv ist. In einem Videointerview erläutern verschiedene Vereinsmitglieder ihre Motivation, sich zu engagieren und geben Einblick in persönliche Erlebnisse mit der Interessenvertretung und wagen einen Ausblick in die Zukunft. Ein Slam Poetry, in dem die Biografie eines Mitglieds verarbeitet wird, berührt alle Anwesenden tief. Nach einem gemeinsam gesungenen Lied endet der Festakt mit einer Fotoaktion, in der mit Papierfächern die Regenbogenfahne dargestellt wird.

Der Tag klingt mit einem Sektempfang, guten Gesprächen und Verpflegung aus einem Foodtruck aus.

Sonntag 22. September:
Um 10:00 Uhr beginnt der Gottesdienst in der Kirche in Dortmund Scharnhorst, den die Teilnehmer*innen des Jubiläumswochenendes mit der Gemeinde feiern. Im Anschluss lädt die Gemeinde zu einem Brunch ein. Dann, am frühen Nachmittag heißt es Abschied nehmen, denn die Mitglieder, Freund*innen, Unterstützer*innen und Familien von REGENBOGEN-NAK fahren zurück nach Hause.


Rückmeldungen von Teilnehmenden:
„Für uns, die wir relativ neu dabei sind, ist es beeindruckend gewesen zu sehen, wie Menschen, die auch schon seit Jahren nicht mehr bei den Treffen dabei waren, sofort integriert waren und auch mit uns und unserer Familie interagierten, als wenn wir uns schon seit Jahren kennen. Die von uns so sehr geschätzte Wohlfühlatmosphäre bei REGENBOGEN-NAK hat uns auch an diesem Wochenende wieder begeistert." (Barbara und Anika)

„Danke für dieses tolle Wochenende mit Tiefe, ohne das es bedrückend war und mit viel Heiterkeit, ohne dass es oberflächlich war. Der Flow hat mich bis in die neue Woche begleitet." (Frank)